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Simon Gralki 16. März 2025
Der Ladeanschluss für AC-Laden bei einem BMW Elektroauto

Wer sein Elektroauto aufladen möchte, kann mit dem Steckertypen schnell ins straucheln kommen. Inzwischen haben sich aber zwei Anschlüsse in Europa durchgesetzt und macht das Laden einfacher.

  • Type 2 und CSS-Ladekabel haben sich durchgesetzt
  • Chademo ist kaum noch zu finden
  • Einheitliche Ladesäulen vereinfacht das Laden

Über die letzten Jahren wurde in ganz Europa die Ladeinfrastruktur enorm ausgebaut. Für die E-Auto-Fahrer hat das nicht nur den Vorteil dass man inzwischen alle paar Kilometer eine Lademöglichkeit besitzt, sondern sich auch ein gewisser Standard an der Ladesäule etabliert hat. Zu den Anfängen der Elektromobilität gab es noch eine Handvoll verschiedener Steckertypen. Viele konnten sich nicht durchsetzen und sind bereits vom Markt verschwunden. So gibt es auch immer weniger Ladesäulen mit einem Chademo-Stecker.

Heute finden sich am Großteil der Ladesäulen nur noch Typ-2-Stecker (AC) oder CSS-Stecker (DC). welche weiteren Steckertypen für Elektroautos gibt, findest du hier in unserer Übersicht:

Inhaltsverzeichnis der Steckertypen

Der Typ-2-Stecker als Symbol

Typ 2-Stecker

Der Typ 2 Stecker ist der in Europa genormte Standard für AC-Ladungen von Elektrofahrzeugen. Er unterstützt 1-phasige und 3-phasige Ladungen mit einer maximalen Leistung von bis zu 43 kW (bei 63 A, 400 V). In der Praxis sind jedoch 11 kW oder 22 kW üblich.

Der Stecker zeichnet sich durch eine robuste Bauweise, sieben Kontakte und eine Verriegelungsmechanik aus, die eine sichere Verbindung zwischen Fahrzeug und Ladestation gewährleistet. Er ist kompatibel mit öffentlichen Ladesäulen, Wallboxen und mobilen Ladegeräten und wird von nahezu allen europäischen Elektroautos genutzt.

Der CCS-Stecker als Symbol

CCS-Stecker

Der CCS-Stecker (Combined Charging System) ist der europäische Standard für DC-Schnellladung und kombiniert den Typ 2 Stecker für AC-Ladung mit zwei zusätzlichen Hochstromkontakten für Gleichstrom (DC). Dadurch ermöglicht er sowohl normale Wechselstrom-Ladung (AC) als auch ultraschnelle Gleichstrom-Ladung (DC) mit einer Leistung von bis zu 350 kW – abhängig von Fahrzeug und Ladesäule.

CCS wird von den meisten modernen Elektroautos in Europa genutzt und ist der bevorzugte Stecker für Schnelllade-Netzwerke wie Ionity, EnBW oder Tesla Supercharger (V3/V4 in Europa). Die Verriegelung sorgt für eine sichere Verbindung während des Ladevorgangs.

Der Chademo-Stecker als Symbol

CHAdeMO-Stecker

Der CHAdeMO-Stecker ist ein ursprünglich in Japan entwickelter DC-Schnellladestandard für Elektrofahrzeuge. Er ermöglicht Ladeleistungen von bis zu 400 kW (bei 1000 V und 400 A) mit der neuesten Version, während ältere Fahrzeuge meist auf 50 kW limitiert sind.

CHAdeMO wird hauptsächlich von japanischen Automobilherstellern wie Nissan, Mitsubishi oder früher Toyota genutzt. Ein Vorteil des Systems ist die Möglichkeit, bidirektionales Laden (Vehicle-to-Grid, V2G) zu unterstützen.

Da sich in Europa und den USA jedoch CCS als Standard durchgesetzt hat, werden CHAdeMO-Ladesäulen zunehmend seltener. Neuere Modelle wie der Nissan Ariya setzen bereits auf CCS, was das Ende von CHAdeMO im europäischen Markt absehbar macht.

Der rote CEE-Stecker als Symbol

CEE-Stecker (rote Industriesteckdose)

Der CEE-Stecker in der roten Ausführung ist eine dreiphasige Industriesteckdose, die häufig für leistungsintensive Anwendungen wie Maschinen, Baustellen und die Ladung von Elektrofahrzeugen genutzt wird. Er ermöglicht eine sichere und stabile Stromversorgung mit einer Spannung von 400 Volt und wird in verschiedenen Stromstärken wie 16, 32 oder 63 Ampere angeboten. Besonders im Bereich der Elektromobilität wird er als Anschluss für mobile Ladegeräte genutzt, da er eine höhere Ladeleistung als eine herkömmliche Haushaltssteckdose bietet. Fahrzeuge können jedoch nicht direkt an eine CEE-Steckdose angeschlossen werden, sondern benötigen ein entsprechendes Ladegerät, das die Energie sicher umwandelt und an das Fahrzeug weiterleitet.

Der blaue CEE-Stecker als Symbol

CEE-Stecker (Campingstecker)

Der blaue CEE-Stecker, auch als „Campingstecker“ bekannt, ist eine einphasige Industriesteckdose mit einer Spannung von 230 Volt. Er wird häufig auf Campingplätzen, in Bootshäfen und in Werkstätten eingesetzt, da er robuster und wetterfester als eine normale Schuko-Steckdose ist. Mit einer Stromstärke von bis zu 16 Ampere ermöglicht er eine maximale Ladeleistung von 3,7 kW, was ihn für langsames Laden von Elektrofahrzeugen mit mobilen Ladegeräten geeignet macht. Im Vergleich zur Haushaltssteckdose bietet der blaue CEE-Stecker eine stabilere Stromversorgung und ist weniger anfällig für Überhitzung bei längeren Ladezeiten.

Der Schuko-Stecker als Symbol

Schuko-Stecker

Die Schuko-Steckdose (Schutzkontakt) ist der in Europa am weitesten verbreitete Steckertyp für Haushaltsgeräte und bietet eine Spannung von 230 Volt bei einer maximalen Stromstärke von 16 Ampere. In der Praxis ist die Ladeleistung für Elektrofahrzeuge jedoch oft auf 2,3 kW begrenzt, um eine Überlastung und Überhitzung der Steckdose zu vermeiden. Aufgrund der hohen Dauerbelastung beim Laden eines Elektroautos kann eine Schuko-Steckdose auf Dauer kritisch sein, weshalb für regelmäßige Ladevorgänge eine Wallbox oder eine leistungsfähigere CEE-Steckdose empfohlen wird. Schuko ist jedoch als Notladelösung oder für Plug-in-Hybride eine praktische Option, da keine spezielle Ladeinfrastruktur erforderlich ist.

Übersicht der Stecker

Steckertyp Region Ladeleistung Strompolarität Schnellladung
Typ 1 Nordamerika / Asien max. 7,4 kW Wechselstrom (AC)
Typ 2 Europa 22 – 43 kW Wechselstrom (AC)
CCS (Combo) Europa / Nordamerika 20 – 350 kW Wechselstrom (AC) & Gleichstrom (DC)
CHAdeMO Asien / Europa / Nordamerika bis 50 kW
(theoretisch bis 500 kW)
Gleichstrom (DC)
Tesla Supercharger Asien / Europa / Nordamerika 120 – 250 kW Gleichstrom (DC)
Schuko Europa bis 3,7 kW Wechselstrom (AC)
CEE Europa 3,7 – 22 kW Wechselstrom (AC)

Ladekabel mit 11 kW oder 22 kW?

Beim Laden an einer Wallbox oder AC-Ladesäule werden entweder 11 kW oder 22 kW Ladeleistung ermöglicht. Diese Ladeleistung muss sowohl von der verwendeten Ladesäule als auch vom On-Board-Lader im Elektroauto unterstützt werden. Die meisten Elektroautos verfügen nur über ein Bordladegerät mit 11 kW Maximalleistung, weshalb dann auch ein Typ 2-Ladekabel mit 11 kW (16 Ampere) genügt. 

Was ist der Unterschied beim Mode 2- und Mode 3-Ladekabel?

Bei einem Mode 3-Ladekabel besteht eine direkte Verbindung zwischen dem Elektroauto und einer Ladestation, wie es bei stationären Ladesäulen nötig ist. Ein Mode 2-Ladekabel (Notladekabel) wird zum Anschluss an eine Schuko-Steckdose benötigt und hat eine Box, worüber der Ladevorgang gesteuert wird. Beim Kauf eines Mode 2-Ladekabels sollte man darauf achten, dass es ein Temperatorsensor hat, sodass es bei Überhitzung der Steckdose automatisch abgeschaltet wird.

Wie lang sollte das Ladekabel vom E-Auto sein?

Sucht man nach einem Ladekabel für das Elektroauto, findet man die unterschiedlichsten Varianten und Längen bis zu 10 Meter. Eine durchschnittliche Länge von um die 7 Meter sollte das Ladekabel haben, denn im schlechtesten Fall kann man nicht immer direkt an einer Ladesäule parken. Auch sollte das Kabel nicht gespannt werden, da ja niemand stolpern soll und zur besseren Sichtbarkeit, gibt es auch Ladekabel in verschiedenen Farben.

Wer jetzt denkt, je länger desto besser, liegt nicht ganz falsch, allerdings sollte einem bewusst sein, dass ein langes Ladekabel auch irgendwie wieder verstaut werden muss. Alternativ bieten einige Hersteller spiralförmige Ladekabel an, bei denen dann aber zum einen nicht die vollständige Länge genutzt werden kann und zum anderen hängen sie durch. 

Simon Gralki

Elektrisch mit einem VW ID.3 (seit 2024) und einem VW ID.Buzz (seit 2025) unterwegs.

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